comdivision consulting GmbH
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MPLS ersetzen: SD-WAN als sinnvolle Alternative

mpls ersetzen

Derzeit nutzen Unternehmen verschiedene Technologien für die Netzwerkanbindung ihrer Standorte - etwa Standleitungen, Multiprotocol Label Switching (MPLS) und VPN. Doch es existiert eine kostengünstigere und flexiblere Lösung: Wer MPLS ersetzen möchte, sollte sich näher mit SD-WAN befassen. Was steckt dahinter?

Klassische Anbindungen haben Schwachstellen

Die traditionellen Wege der Netzwerkanbindung haben einige Nachteile. So sind klassische Festverbindungen sehr teuer, äußerst unflexibel und einzeln nur bedingt zuverlässig. Um Redundanz für mehr Ausfallsicherheit zu realisieren, werden mehrere Standleitungen benötigt. Eine Alternative sind MPLS. Sie sind etwas flexibler und kostengünstiger als Festverbindungen, aber dennoch weit vom Kostenoptimum entfernt. Die Redundanz wird bei Multiprotocol Label Switching meist durch den Anbieter gewährleistet. Besonders niedrige Kosten verursacht VPN, da hier normales Internet genutzt wird. Allerdings besteht in diesem Fall zumeist keine redundante Auslegung. Außerdem ist es schwierig, den Datenverkehr zu priorisieren. Auch die niedrige Verfügbarkeit spricht gegen VPN.

Kann SD-WAN MPLS ersetzen?

Halten wir als Zwischenfazit fest: MPLS kann als Mittelweg zwischen Standleitung und VPN bezeichnet werden. Noch günstiger, leistungsfähiger und flexibler ist jedoch ein softwaredefiniertes Netzwerk (SD-WAN).

Beim Einsatz von SD-WAN können Unternehmen eine oder mehrere Internetanbindungen - möglicherweise auch gekoppelt mit 5G, LTE oder Satellitenanbindung - verbinden, um eine ausreichende Redundanz zu erreichen. Die eingesetzte SD-WAN-Lösung sorgt nun dafür, dass der Datenverkehr über diejenige Leitung geht, welche die beste Latenz und Bandbreite für den Dienst aufweist. Nutzt das Unternehmen Cloud-Dienste, kann es darüber hinaus die sogenannten Breakouts des SD-WAN-Anbieters nutzen, um einen besseren Zugriff auf Services wie Zoom, Microsoft 365 und AWS zu erhalten - ohne teure Direktanbindung.

Beispiel: Betrieb mit mehreren europäischen Produktionsstandorten

Der Mehrwert von SD-WAN wird am besten anhand eines konkreten Beispiels sichtbar. Ziehen wir hierfür die comdivision consulting GmbH heran. Sie bietet VeloCloud SD-WAN von VMware als Service an. Zu ihren Kunden zählt ein produzierender Betrieb mit Standorten in Deutschland, Frankreich und Spanien. Dieser nutzte bisher MPLS. Da die Lösung verhältnismäßig teuer war, wurden die Anbindungen mit günstigen Bandbreiten gekauft. Bei der Umstellung auf Cloud-Dienste zeigte sich dann, dass es schwierig ist, das bisherige Sicherheitskonzept des zentralen Internet-Breakouts an der Unternehmenszentrale weiter zu verfolgen. Daher entschied sich das Unternehmen dazu, MPLS durch SD-WAN zu ersetzen.

SD-WAN hat in diesem Szenario mehrere Probleme gelöst. So kann das Unternehmen an seinen Standorten nun verschiedenste Internetanbindungen nutzen, wodurch die Kosten sinken und die Bandbreiten erhöht werden. Ebenso war es möglich, den Internet-Breakout und die Sicherheitslösungen durch den Einsatz von VNF (Virtual Network Functions) zu dezentralisieren. Zudem stellt eine einfache, dienstbasierte Priorisierung sicher, dass kritische Unternehmensanwendungen stets Vorrang haben.

Das Beispiel zeigt: MPLS zu ersetzen und auf SD-WAN umzusteigen ist ein empfehlenswerter Ansatz. Denn softwaredefinierte Netzwerke minimieren nicht nur die Kosten, sondern sorgen auch für optimale Bandbreiten und Latenzen. Ebenso wird der Weg in die Cloud beschleunigt.