Der Einbau einer E-Bulb der JOB GmbH visualisiert in einem Patientenmonitor
Der Einbau einer E-Bulb der JOB GmbH visualisiert in einem Patientenmonitor

Medizintechnik: Patientenmonitor mit integriertem Brandschutz

patientenmonitor

Einmal pro Woche brennt es in einem deutschen Krankenhaus. Meist sind elektrische Geräte die Ursache. Schon ein minimaler technischer Defekt an einem Patientenmonitor kann verheerende Folgen auf der Intensivstation haben und die Gesundheitsversorgung für Patienten gefährden. Ein Anbieter von integrierten Brandschutzsystemen für Überwachungsmonitore will Abhilfe schaffen.

Sichere Medizintechnik auf den Intensivstationen?

Medizintechnik ist heute ein fester Bestandteil der modernen Gesundheitsversorgung. Das Personal auf der Intensivstation oder in der Neonatologie prüft am blinkenden Bildschirm in regelmäßigen Abständen Vitalparameter wie Blutdruck, Sauerstoffsättigung und Herzfrequenz, um bei gefährlichen Abweichungen schnell eingreifen zu können. Rund um die Uhr arbeiten Krankenhausfachkräfte mit Hightech-Geräten und -Anlagen, um Menschenleben zu retten. Die Patientenmonitore sind dabei meist im 24-Stunden-Dauerbetrieb mit dem Stromnetz verbunden.

Die Schattenseite des technischen Fortschritts darf jedoch nicht unerwähnt bleiben. Laut dem Institut für Schadensforschung (IFS) wird ein Drittel aller Brände in Deutschland durch Elektrizität und elektrische Geräte verursacht. Gerade bei sensiblen Betriebsabläufen wie im Krankenhaus birgt die Dauernutzung elektrischer Geräte ein unkalkulierbares Risiko. Bricht ein Feuer auf einer Klinikstation aus, gefährdet es sowohl Mitarbeiter als auch Patienten sowie die Versorgungskapazität des gesamten Hauses. Im letzten Jahr verloren mehrere Menschen bei Krankenhausbränden in St. Petersburg, Rumänien und Indien ihr Leben, als Beatmungsgeräte Feuer fingen. Durch den enthaltenen Sauerstoff gerät der Brand schnell außer Kontrolle.

Dass die Brände in vielen Fällen vermeidbar wären, macht ein Blick ins Innere der Geräte deutlich.

Eingebaute Mini-Feuerlöscher als Brandschutz-Maßnahme im Patientenmonitor

Wenn der Feuerlöscher sich quasi im Gerät selbst befinden würde, könnte die Zahl der Brände deutlich sinken. Die JOB GmbH verfügt über Erfahrung bei der Zusammenarbeit mit Medizintechnik-Herstellern, unter anderem für Beatmungsgeräte. "Trägern und Betreibern von Krankenhäusern ist dringend zu empfehlen, bereits bei der Ausschreibung zur Beschaffung medizinischer Geräte auf integrierten Brandschutz mittels Kleinlöscheinrichtungen zu bestehen", sagt Bodo Müller, Geschäftsführer der JOB GmbH.

Das Unternehmen blickt auf nunmehr 50 Jahre Erfolgsgeschichte mit Sprinklersystemen zurück. Nun hat es auf der Basis des Sprinklerprinzips winzige Löscheinheiten entwickelt, die "E-Bulbs", die ins Gehäuse von Patientenmonitoren oder anderen elektrischen Geräten verbaut werden können. Entstehungsbrände lassen sich so im Keim ersticken, bevor sie sich ausbreiten.

Im Detail funktioniert das so: Eine wärmeempfindliche, mit einer ungiftigen Flüssigkeit gefüllte Glasampulle platzt, sobald die Gerätetemperatur einen festgelegten Wert überschreitet. Innerhalb von Sekunden löscht sie so den Entstehungsbrand. Zusätzlich wird dabei die Stromverbindung gekappt, um größere Schäden zu verhindern.

Vorteile eines geräteintegrierten Brandschutzes für Krankenhäuser

Automatische Miniatur-Feuerlöscheinheiten, kurz AMFE, gibt es bereits vielfach in Schaltschränken von Krankenhäusern. Mit der kleineren Löschsicherung "E-Bulb" von JOB lässt sich zukünftig vorbeugender Brandschutz direkt in komplexe medizintechnische Apparaturen wie Patientenmonitore und Beatmungsgeräte integrieren.

"Wir nennen die E-Bulb auch den kleinsten Feuerlöscher der Welt", sagt Bodo Müller. Mit nur zwei Zentimetern Länge passt sie auf nahezu jede Leiterplatte. Das ist ihr größter Trumpf, denn so sitzt sie an der potenziellen Brandquelle, während andere Löschmaßnahmen erst dann greifen, wenn ein ganzes Gerät schon in Flammen steht.

Hersteller von medizintechnischen Geräten für den Dauerbetrieb finden kaum eine Möglichkeit, sich gegen produktionsexterne Fehlerquellen, zum Beispiel Spannungsschwankungen, abzusichern. Anhand eines im Patientenmonitor verbauten Brandschutzmechanismus könnten sie jedoch den Partnerkliniken einen höheren Sicherheitsstandard mitliefern. Menschenleben ließen sich so noch besser schützen sowie Folgeschäden durch Betriebsausfälle verringern. Ist ein wirksamer, präventiver Brandschutz in Patientenmonitoren integriert, bleibt die medizinische Versorgungskapazität eines gesamten Krankenhauses auch dann erhalten, wenn ein einzelnes Gerät ausfällt.